Fußballfest im EPS: Eintracht besiegt Havelse

2 : 0
Sonntag, 6. April 2025 · 14:00 UhrRegionalliga Nord, 29. Spieltag
Schiedsrichter: Julian MeckfesselLinienrichter: Mika Jungclaus, Jan-Niklas Van Der Kamp
Zuschauer: 585
90
Spielbericht vom 6. April 2025
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Wenn die mit Abstand beste Mannschaft der Saison und die nun beste Mannschaft des Kalenderjahres 2025 aufeinandertreffen, kann es nur gut werden. Das Spiel zwischen unserer Mannschaft und dem TSV Havelse übertraf sogar die Erwartungen der 585 Zuschauer. Unser Trainer Elard Ostermann sah "ein sehr abwechslungsreiches und gutes Regionalliga-Spiel", für TSV-Trainer Samir Ferchichi war es sogar "unfassbar unterhaltsam". Das deckte sich mit der Einschätzung der Zuschauer.
Insbesondere in der ersten Halbzeit ließen die Spieler den Zuschauern keine Zeit zum Durchatmen, lieferten sich ein Offensiv-Feuerwerk auf hohem Niveau und allerbeste Werbung für die Regionalliga Nord.
Bereits mit dem ersten Angriff ging unsere Mannschaft in Führung. Philipp Koch trat einen Freistoß aus dem Mittelfeld in den Strafraum, Moritz Frahm legte per Kopf quer, in der Mitte köpfte Jonas Behounek mit Unterstützung des Innenpfostens ein (3.).
Danach entwickelte sich ein unfassbar unterhaltsames Spiel auf beiden Seiten, dass alles hatte - insbesondere Torchancen auf beiden Seiten. Freistoß von Kolgeci (6.), Kopfball von Plume knapp über das Tor (7.), ein Schuss von Nick Selutin (11.), eine Flanke, an die Paldino mit dem Kopf nicht mehr dran kam (13.), eine Schußchance für Müller (17.) - mehr oder weniger im Minutentakt bekamen die Zuschauer Torraumszenen zu sehen.
Und dazu noch einen Aufreger, über den auch in der Pause noch fleißig diskutiert wurde. Yannik Nuxoll hielt Besfort Kolgeci im Ringergriff fest, der sich daraufhin mit einem Hieb in den Magen von Nuxoll revanchierte. Einhellige Meinung auf der Tribüne: Gelb für Nuxoll, Rot für Kolgeci. Zur allgemeinen Überraschung sah es Schiedsrichter Meckfessel nicht so dramatisch, ließ beide Karten stecken (19.).
Das tat dem Offensivdrang beider Mannschaften keinen Abbruch. Florian Meiers Schuss ging am Pfosten vorbei (24.), Yannik Jaeschke köpfte in die Arme von Niklas Petzsch (26.), Florian Riedel grätschte Lukas Krüger die Kugel im letzten Moment vom Fuß (31.), Philipp Koch sorgte mit einem direkten Eckball für viel Gefahr (32.), Lukas Krüger spitzelte einen Meier-Pass am Tor vorbei (35.), eine brandgefährliche Hereingabe von Emre Aytun fand keinen Abnehmer (40.), Yannik Nuxoll Grätsche hinderte Robin Müller am Torerfolg (42.).
Was für eine erste Halbzeit von beiden Mannschaften, die den Zuschauern kaum Raum zum Durchatmen ließ. "Wir hatten viele gute Umschalt-Momente und uns gute Chancen herausgearbeitet, so dass man hinten raus der Situation etwas entspannter hätte entgegen sehen können", hatte Ostermann nur die Chancen-Verwertung als Kritikpunkt. Die größte Möglichkeit hatte Moritz Frahm, der nach Foul an Ohene Köhl zum Elfmeterpunkt schritt, aber am stark reagierenden TSV-Keeper Tom Opitz scheiterte, der stark reagierte und die Kugel um den Pfosten drehte (52.). Den folgenden Eckball köpfte Fabian Grau (53.) drüber.
Nach einer knappen Stunde schaltete der Spitzenreiter, der in jeder Minute zeigte, dass sie völlig zurecht da oben stehen, einen Gang hoch, unsere Abwehr musste Schwerstarbeit leisten. Insbesondere unsere Dreierkette mit Yannik Nuxoll, Fabian Grau und Moritz Frahm hatte das Musketier-Motto "Einer für alle, alle für einen" verinnerlicht, fightete um jeden Ball und räumte in Teamarbeit alles ab, was Richtung Tor kam. Und das war hinten raus doch noch einiges. Julius Dükers Aufsetzer war sichere Beute von Niklas Petzsch (55.), unsere Dreierkette rettete gegen Düker (68.), Müller verpasste eine Riedel-Flanke knapp (69.), Mick Gudra tat es ihm gleich (74.), Meier rettete im Verbund mit Petzsch gegen den immer stärker werdenden Düker (76.). "Havelse hat gezeigt, dass sie mit 60 Punkten zurecht ganz oben stehen. Sie haben ein gutes Spiel gemacht, allerdings im letzten Drittel nicht das Glück gehabt, was man gebraucht hätte", so Ostermann.
Lukas Krüger hätte für die Vorentscheidung sorgen können, legte sich bei einem Konter den Ball aber zu weit vor (76.). Und schon griff Havelse wieder an, kam aber erneut nicht an unserer Dreierkette vorbei (79.). Dann ließ Düker einen Riedel-Freistoß über den Kopf gleiten, Petzsch' Arm schoß in die Höhe und lenkte den Ball über den Querbalken (82.). Was für eine Möglichkeit für die Gäste, was für eine Parade unseres Torhüters!
Für Entlastung sorgte Nick Selutin, doch der mitspielende Havelser Torhüter hatte aufgepasst (84.). Dann hatte der eingewechselte Jack James die Vorentscheidung auf dem Kopf, das Stadion jubelte bereits - doch die Kugel hatte die Linie nicht überschritten (87.). Beide Mannschaften wollten sich mit dem Ergebnis nicht zufrieden geben. Nach 89 Minuten traf Havelse den Pfosten, Florian Meier rettete vor den nachsetzenden Gästen. "Wenn wir da das 1:1 machen, können das noch richtig wilde sechs, sieben Minuten werden", so Ferchichi.
Doch den Schlussakkord hatten sich unsere Joker für die Nachspielzeit aufbewahrt. Eine Faustabwehr von Niklas Petzsch beförderte Dane Kummerfeld tief in die gegnerische Hälfte, wo Jack James zunächst Probleme hatte, den Ball zu verarbeiten, ihn dann aber auf Falk Gross rauslegen konnte. Der scheiterte zunächst noch an Tom Opitz, den Abpraller legte er quer auf den mitgelaufenen Andre Wallenborn, der in seinem 53. Pflichtspiel zum ersten Mal für unsere Mannschaft traf und den 2:0-Endstand erzielte (90.+2).
"Ich mag es nicht zu verlieren, egal in welcher Situation ich bin. Man muss aber ehrlich und ein respektvoller Verlierer sein", so der sympathische Trainer der Gäste. "Am Ende hat Norderstedt mit den Chancen, die sie verwertet haben, das Spiel verdient gewonnen. Wir haben trotzdem ein sehr gutes Spiel gemacht, das kann ich meiner Mannschaft nicht absprechen." Elard Ostermann sah "ein tolles Spiel, einen tollen Gegner, dem wir nach einer herausragenden Saison nur das beste für die Aufstiegsspiele wünschen."
Damit verbessern wir uns in der Tabelle auf Platz 12 und haben den Klassenerhalt nun komplett in der eigenen Hand, während der TSV Havelse am kommenden Wochenende im Heimspiel gegen den FC Teutonia 05 die Meisterschaft perfekt machen kann.
Wir empfangen am Samstag - nicht wie sonst üblich am Sonntag - den SV Meppen. Anstoß im Edmund-Plambeck-Stadion ist wie immer um 14.00 Uhr.
Fotos: Alexander Koltermann