Unglückliches Trainer-Debüt gegen St. Pauli
Schiedsrichter: Marvin VogtLinienrichter: Daniel Gawron, Andre Becker
Zuschauer: 575
Spielbericht vom 1. Dezember 2024
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Wieder mit Lukas Krüger, Yannik Nuxoll und Manuel Brendel, aber ohne den gesperrten Moritz Niemann ging es für unser neues Trainerteam gegen die U23 des FC St. Pauli. Dabei ging das Spiel für uns gut los, nahm aber schon früh eine Wendung. „Der Spielverlauf war für uns sehr unglücklich. Wir sind gut ins Spiel reingekommen, haben aus der Kompaktheit gut verteidigt und zwei, drei gute Aktionen gehabt“, so Neu-Trainer Elard Ostermann.
So gut, dass man sogar in Führung ging. Dachte man zumindest. Denn die 16. Spielminute wird die Spieler und Verantwortlichen wohl für den Rest des Wochenendes beschäftigen. Phil Sieben hatte den Ball im Mittelfeld, Max Herrmann ging dazwischen, der Ball landete im Lauf von Manuel Brendel, der auf und davon war und den Ball über Torhüter Kevin Jendrzej hinweg ins Tor zum vermeintlichen 1:0 chippte. Die Norderstedter Spieler bejubelten den Führungstreffer, doch Schieds- und Linienrichter berieten sich und entschieden im Nachgang auf Abseits. Das Manuel Brendel in Abseitsposition stand, bestritt niemand, genau so wenig, dass der Ball eben nicht von Phil Sieben, sondern von Max Herrmann kam, weswegen es aus Norderstedter Sicht dann eben kein Abseits war. Der Schiedsrichter habe die Entscheidung mit einem „unkontrollierten Rückpass“ begründet, weswegen es dann eben doch Abseits gewesen wäre. „Für mich war das ein regulärer Treffer. Das war unglücklich für uns für den Spielverlauf“, beschrieb Trainer Elard Ostermann die Situation betont sachlich. Auf jeden Fall eine undankbare Situation für den Schiedsrichter, die offenbar einiges an Interpretationsspielraum ließ.
Doch statt der Führung entwickelte sich ein Spiel, dass sehr an die Phase erinnerte, die wir eigentlich hinter uns lassen wollten. 24 Minuten hatte unsere Mannschaft die Partie gut im Griff, dann spielte Henok Tewolde einem Gegenspieler dem Ball in den Fuß, woraus ein Eckball entstand. „Beim 0:1 lassen wir die Ecke zu, und ich rutsche ich auf dem schlittrigen Boden etwas weg“, beschrieb Torhüter Arne Exner die Situation. So unterlief er ungewollt den Ball, der Ball auf der Torlinie auf den Kopf des völlig überraschten Lukas Krüger prallte und von dort seinen Weg ins Netz fand (24.). „Das kann immer mal passieren, ist aber sinnbildlich für die Situation, in der wir stecken“, so der Trainer. „Da wollen und werden wir uns herausarbeiten. Da ist viel Arbeit, aber wir sind da alle sehr motiviert, solche Rückschläge wegzustecken und wiederzukommen.“
Das war aber – wie schon so oft in den vergangenen Wochen - hier nicht der Fall. Die Köpfe gingen nach unten, die Konzentration ließ nach, St. Pauli wurde stärker und nutzte die entstehenden Lücken. Exner kam unter Bedrängung nur noch mit einer Hand an eine Flanke von der linken Seite, Lennart Appe scheiterte zunächst noch, doch Thieß Mahnel machte kurzen Prozess und netzte ein (32.).
Die Entscheidung fiel nach einem Fehler von Henok Tewolde, der Romeo Aigbekaen den Ball in den Fuß spielte. Der war alleine auf weiter Flur und hatte keine Mühe mehr, Arne Exner zum 3:0 zu überwinden (53.).
„Ich möchte für individuelle Fehler keinen verantwortlich machen“, machte unser Trainer nach dem Spiel klar. „Für mich sind eine positive Haltung und Einstellung und eine gute Motivation wichtig, damit die Spieler aus ihren Fehlern lernen.“ Ein Freifahrtschein ist das indes nicht. „Die Spieler dürfen solche Fehler natürlich nicht Woche für Woche und Monat für Monat machen.“
Nach dem dritten Treffer war die Partie dann nur noch mäßig attraktiv und spielte sich zwischen den Strafräumen ab, ohne dass sich vielversprechende Torchancen ergaben. Somit ging erneut ein Spiel verloren, welches absolut nicht verloren werden musste, denn abgesehen von diesen Aktionen, bei denen wir tatkräftig unterstützten, hatten die Gäste nur eine einzige (!) Tormöglichkeit, als Luca Günther nach 65 Minuten am glänzend reagierenden Arne Exner scheiterte. Die letzte Möglichkeit hatte unsere Mannschaft, als der eingewechselte Lucas Camacho auf Manuel Brendel durchsteckte, der sich in eine gute Schussposition begab, dann aber zusammen zuckte und sich an den hinteren Oberschenkel fasste (85.) – ein typischer Bewegungsablauf, der auf einen Muskelfaserriss hinweisen dürfte. Das Fußballjahr 2025 dürfte damit für den Stürmer beendet sein.
Für den Rest der Mannschaft stehen noch die zwei Auswärtsspiel bei der U21 des Hamburger SV (Sa., 07.12.2024, 12.00 Uhr, Hoheluft) sowie beim SV Meppen (Sa., 14.12.2024, 15.00 Uhr, Hänsch-Arena) an, ehe es in die dringend herbei gesehnte Winterpause geht.