Knappe Heimniederlage vor toller Kulisse

FC Eintracht Norderstedt
FC Eintracht Norderstedt
1 : 2
VfB Lübeck
VfB Lübeck
Sonntag, 29. September 2024 · 14:00 UhrRegionalliga Nord, 11. Spieltag

Schiedsrichter: Mika JungclausLinienrichter: Jonas Behrens, Bastian Grimmelmann

Zuschauer: 1.370

90

Spielbericht vom 30. September 2024

Der Spielbericht wird präsentiert von:

    Bestes Spätsommer-Wetter und 1.370 Zuschauer, darunter unsere ex-Trainer Jens Martens, Olufemi Smith und Marius Ebbers, die Norderstedter Rockband "Frollein Motte" sowie einige Norderstedter Fußballlegenden der 1993er Mannschaft wie Torhüter Manfred Möller, der beinharte Verteidiger Mayk Zimmermann, Kapitän Andreas Klitzke, Knipser Boller Jeschke oder US-Abräumer Oscar Draguicevich, wollten sich das Spiel gegen den VfB Lübeck nicht entgehen lassen.

    Wir begannen die Partie mit drei Änderungen gegenüber dem Sieg in Jeddeloh. Nathan Winkler kam für Philipp Koch in die Startelf, Henok Tewolde ersetzte den unter der Woche angeschlagenen Luis Coordes und Jack James begann nach seinem starken Joker-Einsatz im Ammerland für Nils Brüning.

    Der VfB Lübeck, von den Ergebnisse her auch nicht unbedingt mit dem Saisonstart gesegnet, den man sich gewünscht hatte, knüpfte an die gute Leistung vom vergangenen Wochenende gegen den TSV Havelse an und übernahm früh die Spielkontrolle, spielte aus einer gesicherten Abwehr druckvoll nach vorne. Schon nach 26 Sekunden hatte Herdi Bukusu die erste Schusschance, die zum Eckball geklärt wurde. Julian Albrecht hatte gleich mehrfach die Chance zum Torerfolg zu kommen, scheiterte aber Dave Ceesay (4.) oder schoss knapp am Tor vorbei (13./17.).

    Auf der anderen Seite blieben es zunächst nur Nadelstiche. Jannik Westphal bekam seinen Fuß in einen Abschluss von Manuel Brendel (16.), 120 Sekunden später brachte Jack James den Ball scharf in die Mitte, wo wiederum Brendel nur um eine Fußspitze verpasste.

    Ein Lübecker Eckball sorgte für die Führung. Ein Eckball von der linken Seite wurde mit dem Kopf zurückgelegt auf den Elfmeter-Punkt, der folgende Schuss wurde noch abgeblockt, allerdings direkt vor die Füße von Jannik Westphal, der eiskalt aus kurzer Distanz vollstreckte (25.).

    Noch vor der Pause erhöhten die Gäste. Leon Sommer, der unsere linke Seite in der ersten Halbzeit immer wieder beschäftigte, schoss aus spitzem Winkel, Dave Ceesay bekam noch die Finger an den Ball, der allerdings direkt vor den Füßen von Manuel Farrona Pulido landete. Pulido machte es wie vorher Westphal und staubte reaktionsschnell ab (41.).

    Die letzte Aktion der ersten Halbzeit hatte Yannik Nuxoll, der einen Freistoß von Ersin Zehir direkt nahm, das Tor aber verfehlte (45.), ehe der gute Schiedsrichter Mika Jungclaus zum Pausentee bat.

    Wenn ich den Jungs einen Vorwurf machen kann, dann dass wir nicht noch mehr Tore in der ersten Halbzeit schießen“, zog VfB-Trainer Guerino Capretti das Fazit unter einer aus unserer Sicht enttäuschenden ersten Hälfte. „Wir haben in der ersten Halbzeit einen sehr selbstbewussten und souveränen Auftritt vom Gegner gesehen“, musste auch Jean-Pierre Richter anerkennen. „Da haben wir nicht zwingend und kernig genug gegenan gearbeitet, waren häufig einen Schritt zu spät oder zu weit weg.“

    Zunächst ohne personelle Wechsel kam unsere Mannschaft deutlich besser in den zweiten Durchgang hinein, war griffiger und ließ dem VfB deutlich weniger Raum. „In der zweiten Halbzeit sind wir mit der richtigen Bereitschaft, Leidenschaft und Hingabe konsequenter und überzeugter vom eigenen Handeln gewesen.“ Lübeck konnte sich nicht mehr so wie in der ersten Hälfte entfalten, Tormöglichkeiten gab es nach der sehr lebendigen ersten Halbzeit jedoch zunächst nicht.

    Nach 62 Minuten hatten die rund 350 mitgereisten VfB-Fans den Torschrei bereits auf den Lippen, als Felix Drinkuth schnell umschaltete und den gerade erst eingewechselten Marvin Thiel in Schussposition brachte. Fabian Grau war zu Stelle und verhinderte einen erfolgreichen Abschluss. Und plötzlich kehrte das Leben in die Partie zurück.

    Eine Flanke von Dane Kummerfeld erwischte Manuel Brendel nur mit den Haarspitzen (64.), im Gegenzug war Dave Ceesay vor Felix Drinkuth am Ball. Wenig später grätschte Fabian Grau Drinkuth den Ball vom einschussbereiten Fuß (70.), kurz darauf rettete Ceesay gegen eine Bogenlampe von Pulido (72.).

    Dann wäre es um ein Haar kurios geworden. Einen Schuss von Marvin Thiel konnte Moritz Frahm blocken, der Ball landete im Mittefeld bei Jannik Westphal, der ihn aus etwa 35 Metern wieder nach vorne schlug. Der Ball wurde lang und länger… Dave Ceesay riss gerade noch rechtzeitig die Arme hoch und verhinderte, dass der Ball unter der Latte einschlägt (80.).

    Unsere Mannschaft schaltet nun einen Gang hoch. Schüsse von Ersin Zehir und Dane Kummerfeld wurden geblockt (84.), eine Flanke von Zehir verpasste Nils Brüning nur um Haaresbreite (87.). Dann fasste sich Nick Selutin ein Herz, zog aus der Drehung ab. Torhüter Gavin Didzilatis war noch mit den Fingerspitzen dran und klärte zum Eckball. Den brachte Ersin Zehir auf den langen Pfosten, wo Manuel Brendel zum 1:2 einköpfte (88.). „Der Treffer fällt für uns zu spät. Trotzdem gab es natürlich die ein oder andere Möglichkeit, der wir hinterher trauern. Wir haben gegen einen starken Gegner in der zweiten Halbzeit nochmal alles versucht, zumindest zu punkten.“ Doch das Tor kam zu spät, mehr war heute nicht mehr drin, so dass die Gäste über 90 Minuten gesehen verdient die drei Punkte mit nach Hause nehmen konnten.

    Für uns geht es am kommenden Donnerstag weiter mit dem Auswärtsspiel beim TSV Havelse (14.00 Uhr, Wihelm-Langrehr-Stadion).

     

    Fotos: Alexander Koltermann

    Die Videos zum Spiel