Starkes Drochtersen schickt uns punktlos nach Haus

„Über 90 Minuten war das Ergebnis sicherlich berechtigt“, leitete Jean-Pierre Richter die Pressekonferenz ein und sprach direkt seinem Gegenüber Oliver Ioannou ein Kompliment aus. „Ihr habt uns in der ersten Halbzeit immer wieder vor große physische Probleme gestellt.“

Davon beeindruckt zeigte seine Mannschaft nur selten die in der dieser Saison bereits mehrfach bewiesene offensive Qualität, kam gegen die starke Defensive kaum zur Geltung. Der erste Besuch im letzten Drittel sorgte prompt für die Führung: Tjorven Mohr legte Jack James rund 18 Meter vor dem Strafraum, halbrechte Position. Den Ball griff sich Dane Kummerfeld. Während alle eine hohe Flanke in den Strafraum erwarteten, versuchte es Kummerfeld mit einem Flachschuss – und überraschte damit Mitspieler und Gegner dermaßen, dass die Kugel zur Führung einschlug (13.). „Die sind hinten so groß in der Innenverteidigung, da dachte ich spontan, ich schieße einfach mal flach“, schmunzelte der Linksverteidiger nach seinem 219. Regionalliga-Spiel. Die Führung „ist so ein bisschen aus dem Nichts passierte“, bestätigte Jonny Richter und bedauerte, dass „wir mit der Führung nicht umgehen konnten.“

Rund um das Führungstor herum hatten die leidenschaftlich aufspielenden Kehdinger mehr von der Partie, näherten sich einige Male dem Norderstedter Tor – wirklich gefährlich wurde es jedoch nur selten. So nach 15 Minuten, als Dave Ceesay glänzend gegen Haris Hyseni parierte. Vier Minuten später war Ceesay jedoch machtlos. Hyseni legte ab auf Miguel Fernandes, der den Ball im langen Eck zum Ausgleich versenkte (19.). Ein Schuss von Ersin Zehir aus 18 Metern (41.), eine weitere gute Parade von Dave Ceesay gegen Dennis Rosin (45.) – anhand der Tormöglichkeiten ging das Unentschieden nach 45 Minuten durchaus in Ordnung. Allerdings war nach 45 Minuten noch nicht Schluss: Yannik Nuxoll brachte Haris Hyseni zu Fall – Elfmeter. Matti Steinmann verlud Dave Ceesay und traf mit dem Pausenpfiff zum 2:1 für die Gastgeber (45.+2).

„Wir hätten unsere wenig mutige Performance mit einem besseren Ergebnis in die Halbzeit retten wollen“, so Richter. Stattdessen ging es mit einem Rückstand in die Kabine, aus der Drochtersen so herauskam, als wollten sie noch mehr. Miguel Fernandes traf früh nur ans Außennetz, der zweite Ball landete entweder am Pfosten oder an den Fäusten von Dave Ceesay, das war schwer zu sehen – zumindest aber nicht im Tor (47.).

Unser junger Torhüter stand wie ein Fels in der Brandung, parierte auch gegen Haris Hyseni (54.) und Matti Steinmann (60.), während wir erst nach 65 Minuten wieder vor dem Tor der Gastgeber auftauchten. Ein erneutes Foul von Mohr an James brachte eine weitere gute Freistoßsituation – Dane Kummerfelds Schuss strich nur um Haaresbreite über den Querbalken. Es war die letzte große Tormöglichkeit des Spiels.

Unsere Mannschaft hat „in der zweiten Halbzeit gegen einen sehr starken Gegner viel probiert, wir haben uns aber auch in der Schlussphase wenig klare Aktionen herausspielen können. Der Gegner hat gut verteidigt, wir hatten zu wenig Durchschlagskraft, um noch den Lucky Punch zu setzen.“

Der aber gelang nicht mehr, so dass es vor 688 Zuschauern bei der 1:2-Niederlage blieb. Für uns gilt es in der kommenden Trainingswoche das Spiel aufzuarbeiten und dann mit frischem Schwung und klarem Kopf das Spiel gegen den Bremer SV am Sonntag, 15.09.2024 (14.00 Uhr, Edmund-Plambeck-Stadion), erfolgreicher zu gestalten.