Unglückliche Heimniederlage

Zwei Dinge hatte Trainer Jean-Pierre Richter nach dem 1:2 gegen den SC Weiche Flensburg zu kritisieren. Im ersten Durchgang „unser naives Abwehrverhalten.“ In der zweiten Hälfte „machen wir aus unserem Ballbesitz zu wenig, weil wir einfach nicht effektiv genug vorne drin sind.“

Zunächst hatte Weiche Flensburg deutlich mehr vom Spiel, ging auch verdient mit der Führung in die Pause – allerdings mit unserer Unterstützung. Ben Opoku Labes hob den Ball in die Schnittstelle, wo Marcel Cornils zwischen Moritz Frahm und Fabian Grau Fahrt aufnahm und den Ball über Arne Exner ins Tor hob (11.). Kurz vor der Pause spielte Exner unter Bedrängung den Ball in die Füße von Marcel Cornils, der so leichtes Spiel hatte, den Doppelpack zu schnüren (44.).

Im zweiten Durchgang bot sich den 645 Zuschauern im EPS ein ganz anderes Bild. Eintracht erhöhte den Druck, drängte Flensburg hinten rein und erarbeitete sich einige Torchancen. Der Druck wurde noch höher, als Flensburgs Malte Petersen nach seinem zweiten taktischen Foul gegen Kangmin Choi mit der Ampelkarte vom Platz musste (56.).

Der junge Torhüter Christian Rust spielte sich in den Mittelpunkt, faustete einen Freistoß von Dane Kummerfeld aus dem Strafraum (57.) und rettete gleich zwei Mal gegen den einsatzfreudigen, aber im Abschluss unglücklich agierenden Manuel Brendel (61./64.).

Für den Hoffnungsschimmer sorgte der fünf Minuten zuvor eingewechselte Jack James. Fabian Grau scheiterte nach einem Eckball noch mit dem Kopf, doch der 18jährige bewies seinen Torriecher und staubte zum 1:2 ab (69.). Kurz darauf hatte er sogar den Ausgleich auf dem Kopf, bekam jedoch nicht genug Druck hinter den Ball (72.).

In der Schlussphase wollten wir den Ausgleich erzwingen, mit Yannik Nuxoll und Moritz Niemann verließen zwei defensive Spieler das Feld, Regionalliga-Debütant Lucas Camacho und Comebacker Nils Brüning sollten vorne weitere Impulse setzen.

Ersin Zehir hatte eine gute Schussmöglichkeit von der Strafraumgrenze, traf aber den Ball nicht richtig (79.), Lucas Camacho brachte in seinem Regionalliga-Debüt eine Hereingabe scharf in die Mitte, die jedoch zwei Mitspieler knapp verpassten (82.). Jack James‘ Versuch wurde zum Eckball geklärt (87.), Manuel Brendel verpasste mit dem Kopf (88.) und schon Rust den Ball aus vielversprechender Position in die Arme (89.), Dane Kummerfeld fand mit seiner Ablage in den Rückraum keinen Anspielpartner (90.+3).

So blieb es beim am Ende auf allen Wegen unglücklichen 1:2, auch wenn die Mannschaft hinten raus wirklich alles versucht hat. „Wir haben über 90 Minuten das Spiel selber verloren, wobei wir auch das Spielglück nicht hatten“, trauerte Richter den verlorenen Punkten hinterher. „Es gibt viel an dem Spiel, was uns naiv und ineffektiv erscheinen lässt. In der zweiten Halbzeit waren wir präsenter und dominanter. Da es beim 1:2 geblieben ist, muss man den Gegner beglückwünschen“, machte er aus seiner Enttäuschung keinen Hehl.

Neben den positiven Mitteilungen des Regionalliga-Debüts von Lucas Camacho und des lang herbei gesehnten Comebacks von Nils Brüning gibt es auch allerdings auch wieder einen Dämpfer: Phil Sieben musste nach einer knappen halben Stunde verletzt ausgewechselt werden.

Viel Zeit durchzuatmen gibt es nicht: Bereits am Mittwoch ist die U21 des Hamburger SV zu Gast im EPS ist.

 

Fotos: Alexander Koltermann