Perfekter Saisonstart vor über 1.000 Zuschauern
Schiedsrichter: Timon SchulzLinienrichter: Christoph Kluge, Tim Otto
Zuschauer: 1.095
Spielbericht vom 28. Juli 2024
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Da der Schiedsrichter auf der A7 im Stau stand, begann das Spiel eine halbe Stunde später. Doch als es dann endlich losging, hätte der Tag für uns nicht besser laufen können: Strahlender Sonnenschein, eine umjubelte Verabschiedung von Juri Marxen in den Status der Vereinslegende, 1.095 Zuschauer im Edmund-Plambeck-Stadion, davon etwa 300 mitgereiste Oldenburger - und ein Spielbeginn aus dem Bilderbuch.
Dementsprechend war es "von der ersten Minute - im wahrsten Sinne des Wortes - das, was wir uns gewünscht haben", freute sich Trainer Jean-Pierre Richter über den gelungenen Auftakt. Denn: Kapitän Ersin Zehir zauberte gleich zu Beginn einen Pass in den Lauf von Nick Selutin, der an seinem Gegenspieler vorbei ging und von der Grundlinie Richtung langer Pfosten flankte. Dort stand Luis Coordes und netzte nach 45 Sekunden weitestgehend ungestört zur Führung ein (1.).
Oldenburg ließ sich davon nicht schocken und versuchte über Ballbesitz ins Spiel zu kommen. Die Abschlüsse waren jedoch zunächst leichte Beute für Dave Ceesay, der heute das Tor hütete, nachdem Arne Exner fast die gesamte Vorbereitung verpasste. Generell hinterließ der 20jährige Torhüter, der schon seit der Jugend bei uns im Verein spielt, in seinem ersten Regionalliga-Spiel einen guten, zuverlässigen Eindruck ("Er hat alles weggefaustet was in die Box kam. Das ist eine tolle Bestätigung für den Fleiß, denn er hier eingebracht hat. Das hat er gut gemacht, wir sind zufrieden mit ihm und seiner Entwicklung")
Die Anfangsphase verlief ruhig. Ein Freistoß von Christopher Buchtmann drehte sich gefährlich Richtung kurzer Pfosten, Ceesay konnte die Kugel aus der Gefahrenzone boxen (21.). Wenig später nahm die Partie Fahrt auf. Moritz Niemann, der ebenfalls sein Regionalliga-Debüt feierte und einen sehr stabilen Eindruck machte, schickte Dane Kummerfeld auf die Reise, der in die Mitte flankt. Die Hereingabe nahm Manuel Brendel direkt - Pfosten! Den zweiten Versuch von Luis Coordes konnte Jhonny Peitzmeier im Gäste-Tor nicht festhalten, rettete dann aber gegen das energische Nachsetzen von Ersin Zehir (27.). Die Antwort folgte umgehend: Patrick Möschl zog aus sechzehn Metern mit Lichtgeschwindigkeit ab und verfehlte das Tor nur knapp (29.).
Der sehr spielfreudige Coordes ("Luis ist mit seinen Stärken im Umschaltspiel, der Geschwindigkeit und der Dynamik schwer zu greifen für die Verteidiger") war im ersten Durchgang kaum zu stoppen, setzte sich kurz vor der Pause stark auf der rechten Außenbahn durch und passte dann am Keeper vorbei flach in die Mitte: Gleich drei Spieler kommen nicht an den Ball, der vierte ist ein Oldenburger und kann klären (39.).
Während die Partie optisch ausgeglichen erschien, unterschied sie sich doch in einer Sache deutlich: Oldenburg fehlte auch in längeren Ballbesitzphasen die zündende Idee, unsere Abwehr auszuhebeln, während wir gleich mehrere gute Torchancen herausarbeiten konnten und uns so die Halbzeitführung verdienten.
Die Gäste kamen deutlich besser in die zweiten 45 Minuten, drückten uns in unsere eigene Hälfte zurück, kamen allerdings kaum zu Torchancen. Einen kurzen Aufreger kam es zehn Minuten nach Wiederanpfiff. Zunächst faustete Dave Ceesay dem früheren Lübecker Vjekoslav Taritas den Ball vom Kopf. Der zweite Ball wurde hoch in den Strafraum geschlagen, wo gleich drei Spieler zusammen rasselten, zwei Norderstedter und ein Oldenburger. "Ich hätte an deren Stelle auch Elfmeter gefordert", sagte Jonny Richter nach dem Spiel. Von der Tribüne aus war nicht zu erkennen, ob da ein Foul vorlag, die Gäste protestierten jedenfalls ergebnislos.
Beinahe hätte eine immer länger werdende Flanke nach einer guten Stunde für den Ausgleich gesorgt, doch Linus Schäfer am langen Pfosten (63.). Wenig später faustete Ceesay Markus Ziereis den Ball vom Kopf, den Nachschuss setzte Christopher Buchtmann knapp am Tor vorbei (69.). Unsere Mannschaft brauchte nun dringend Entlastung nach vorne - und bekam sie.
Moritz Niemann bediente Manuel Brendel, der auf den frisch eingewechselten Jack James durchsteckte. Der Youngster fackelte nicht lange und zog ab - die Torlatte verhinderte den Einschlag (72.). Und plötzlich kippte das Spiel wieder in unsere Richtung. Dane Kummerfeld steckte auf James ("Er hat in den letzten zwei Wochen der Vorbereitung nochmal einen Schritt gemacht und sich mit Toren in der Vorbereitung und dem Pokal gezeigt. Wir können uns sehr darüber freuen, dass er dieses Potenzial jetzt ausschöpft.") durch, der den Ball auf den kurzen Pfosten brachte - irgendwie mogelte sich die Kugel an Peitzmeier vorbei ins Netz zum 2:0-Endstand (75.).
Danach passierte nichts Erwähnenswertes mehr. Mit viel Applaus wurden unsere Jungs von den Zuschauern verabschiedet.
„Es hätte durchaus noch höher ausfallen können, wenn sie die Chancen genutzt hätten“, musste Oldenburgs Co-Trainer Frank Löning, der den aus privaten Gründen fehlenden Chef-Trainer Fuat Kilic vertrat, nach der Partie mit Bezug auf die beiden Aluminiumtreffer von Manuel Brendel und Jack James einräumen.
"Wir waren richtig scharf auf das Spiel, richtig scharf auf die Saison. Wir haben gegen einen qualitativ hoch besetzten Gegner dankenswerterweise das Ergebnis mit dem 2:0 noch etwas klarer gestaltet, nachdem wir zuvor zwei Aluminium-Treffer hatten. Ich glaube, wir dürfen sehr freudig und positiv in die neue Woche starten", resümierte Richter nach der Partie.
Diesen Traumstart wollen wir am kommenden Samstag bei der U23 von Werder Bremen weiter ausbauen. Gespielt wird auf Platz 11 neben dem Weserstadion um 14.00 Uhr.
Fotos: Alexander Koltermann