Exner sei Dank: Mannschaft bekommt Osterurlaub!
Schiedsrichter: Alexander RosenhagenLinienrichter: Steffen Geismann, Sascha Kordts
Zuschauer: 346
Hart erkämpfter Sieg beim Tabellenletzten
Spielbericht vom 29. März 2024
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Warum der SC Spelle-Venhaus in der Tabelle ganz unten steht, bleibt ein Rätsel. Auch gegen unsere Mannschaft waren die Gastgeber jederzeit auf Augenhöhe, ließen defensiv nichts anbrennen und hatten vorne Tormöglichkeiten von höchster Qualität. Das große Manko: Sie machen die Tore nicht.
Zudem erwiesen sich die Speller immer wieder als mentalitätsstark, erkämpften sich gegen den Bremer SV am Wochenende nach 0:2-Rückstand noch ein 2:2-Unentschieden. Wir waren also gewarnt, hatten aber den Vorteil, dass Spelle auf Grund der kurzfristigen Ausfälle nur drei einsatzfähige Spieler auf der Bank hatte, während wir mit Unterstützung von U19-Co-Kapitän Tyler Körting, der erstmals dabei war, aus dem Vollen schöpfen konnten. Das zahlte sich aus, am Ende hatte unsere Elf ein paar mehr Körner im Köcher:
Der für Eric Gueye eingewechselte Nick Selutin setzte in der ersten Minute der Nachspielzeit dem Schlusspunkt mit einem ganz wilden Tor. Der gerade eingewechselte Incheol Choi, verlagerte das Spiel mit einem langen Ball auf die linke Seite. Dort nahm Selutin die Kugel an, schlug gleich drei Haken um einen SCSV-Verteidiger. Der bekam letztlich doch noch den Ball zu fassen, doch Selutin wuselte sich weiter durch, bekam den Ball direkt wieder vor die Füße, legte die Kugel am Torhüter vorbei und schob die Kugel zum 2:0 ins leere Tor. Genie und Wahnsinn liegen manchmal dicht beieinander… „Nur Genie“, schmunzelte Max Krause, dem Selutin direkt nach dem Tor schnurstracks in die Arme lief und ihn ausgiebig herzte.
Der Weg dorthin war jedoch steinig, nicht nur was die knapp fünfeinhalbstündige Anfahrt durch den Osterverkehr anging. „Das war schon eine Challenge“, sagte Trainer Jean-Pierre Richter nach der Partie. „Ich glaube allerdings, dass der Gastgeber die deutlich größere war. Wir haben einen sehr lauffreudigen und aktiven Gegner gehabt, der uns vor ganz große Probleme gestellt hat.“
Zwar hatte Richters Mannschaft Im ersten Durchgang deutliche optische Vorteile und klar mehr Ballbesitz. Richtig gefährlich wurde es jedoch nur, als Nils Brüning mit dem Kopf nach einem Eckball das Tor knapp verfehlte (28.). Die Hochkaräter hatten die Gäste im Programm.
Los ging es aber mit einem Aufreger: Nach einer Hereingabe von Steffen Wranik kam Jip Kemna im Strafraum gegen Marc Bölter zu Fall und forderte vehement Elfmeter. Alles, was er vom großzügigen Schiedsrichter Alexander Rosenhagen, der viel laufen ließ, bekam, war ein gelber Karton wegen Meckerns. Aus Stadionsicht eine sehr glückliche Entscheidung für uns – nach Betrachtung der Videobilder war das Einsteigen Bölters mit angelegtem Arm aber durchaus regelkonform (24.).
Nach einer guten halben Stunde landete eine Hereingabe von der linken Seite vor den Füßen von Steffen Wranik, der aus acht Metern am glänzend reagierenden Arne Exner scheiterte, mit dem Nachschuss schoss Torben Stegemann Yannik Nuxoll an (31.).
Deutlich besser kamen die Speller in den zweiten Durchgang – und wurden gleich richtig gefährlich. Eine Stegemann-Flanke wurde zum Torschuss und ging knapp drüber (54.), dann schickte die Gastgeber im Mittelfeld Steffen Wranik auf die Reise. Der ging an Yannik Nuxoll vorbei, legte den Ball im Rücken von Marc Bölter quer auf Timo Nichau, der freie Bahn hatte - und am sehr gut aufpassenden Arne Exner scheiterte (57.), Dann wurde ein Freistoß von Steffen Wranik von der Mauer so abgefälscht, dass er knapp am Pfosten vorbei ging (62.). Spelle war drauf und dran in Führung zu gehen, es war ein Spiel mit dem Feuer, für unsere Mannschaft aber ein Weckruf, die nun auch nach vorne wieder mehr Feuer entfachte.
Manuel Brendel schädelte zunächst eine Flanke von Kevin Prinz von Anhalt knapp über das Tor (65.)., ehe ausgerechnet der vom Publikum geschmähte Yannik Nuxoll für die Erlösung sorgte. Nach einem Freistoß von Ersin Zehir konnte Spelle den Ball zunächst nach vorne schlagen, doch Dane Kummerfeld machte ich aus dem Halbfeld nochmal scharf. Moritz Frahm sprang unter der Flanke hindurch, Kevin Prinz von Anhalt ließ die Flanke für den besser postierten Nuxoll passieren, der freistehend aus fünf Metern die Führung erzielte (77.)
Die Gastgeber wechselten, wollten mehr für die Offensive tun, um noch einen Punkt mitzunehmen, ehe Nick Selutin in Unterzahl – Yannik Nuxoll war mit Krämpfen liegen geblieben, Philipp Koch noch nicht eingewechselt – den Deckel drauf machte.
„Wir sind megahappy und freuen uns, dass wir über 90 Minuten defensiv die Null gehalten haben und das, was durchkam, durch einen tollen Defensivverbund angeführt von unserem Keeper wegverteidigt haben“, sprach Richter auf Matchwinner Arne Exner an. Den hat man in Spelle aus Heeslinger Zeiten noch in Erinnerung, wo er gegen Spelle regelmäßig zur Hochform auflief. „Keine Ahnung woran es liegt, Spelle scheint mir einfach zu liegen“, grinste der Keeper, als er sich in den Sitz des Mannschaftsbusses fallen ließ.
Trotz der langen Fahrt ist Spelle eine Reise wert, es war ein sehr herzlicher Empfang auf der tollen Sportanlage der Gastgeber, die vor dem Spiel auch noch die Schusseligkeit unserer Mannschaft ausmerzte. „Wir hatten unsere Bälle nicht eingepackt, da war die Unterstützung groß, dass wir Bälle zum Aufwärmen von Euch bekommen haben“, dankte Richter noch seinem Trainerkollegen Hanjo Vocks und wünschte dem SC alles Gute für die anstehenden Aufgaben.
MIt zehn Punkten aus vier Spielen hat die Mannschaft die interne Vorgabe von Jonny Richter für das Märzprogramm übererfüllt und bekommt zur Belohnung das gesamte Osterwochenende frei Am Dienstag bekannt dann die Vorbereitung auf die nächste englische Woche mit dem Auswärtsspiel zuhause gegen den FC St. Pauli am 07.04.2023, dem Nachholspiel gegen den Bremer SV (10.04.) sowie dem Heimspiel gegen Blau-Weiß Lohne am 14.04.2023.