U19 verliert unglücklich

Auch am Tag danach wurde noch eifrig über die 1:3-Niederlage unserer U19 gegen den Bundesliga-Absteiger Holstein Kiel diskutiert. Stein des Anstoßes: Der Treffer zum 2:1 für die Landeshauptstädter. Kiel-Kapitän Paskal Meyer stieg nach einer Flanke am langen Pfosten zum Kopfball hoch, brachte dabei Torhüter Luca Adler zu Fall und köpfte zum 2:1 ein (68). Für den Schiedsrichter kein strafbarer Einsatz des Kielers, was bei unserem Team zunächst für große Verwunderung sorgte. "Die meisten Schiedsrichter hätten das wohl abgepfiffen", sagte Geschäftsführer Finn Spitzer, der sich das Spiel ansah. Aber: "Den Schutz im Fünf-Meter-Raum für den Torhüter gibt es nicht mehr, von daher muss man das nicht zwingend pfeifen."

Besonders ärgerlich: Bis dahin liefert seine Mannschaft dem Favoriten ein tolles Spiel, stand hinten sicher und war nach vorne deutlich gefährlicher als die Gäste. Die erste große Torchance bot sich nach 21 Minuten: Lucas Schulzes flach getretenen Freistoß konnte der sehr gute Kieler Torhüter Tyler Dogan nur mit Mühe am Pfosten vorbeilenken. Nur wenige Sekunden später bediente Leon Zschätzsch von der rechten Seite Enis Ibrahimi, nahm an der Strafraummarkierung Maß und traf sehenswert zur Norderstedter Führung (22.).

Zwingende Torchancen für Kiel blieben im ersten Durchgang aus, dafür musste sich Torhüter Dogan noch zwei Mal auszeichnen, warf sich zunächst Ibrahimi entgegen (27.) und konnte dann mit einer Faustabwehr gegen David Bento das 2:0 verhindern (38.).

In der zweiten Hälfte der Partie wurden die Kieler deutlich stärker und rissen die Spielkontrolle an sich. Luka Tunjic prüfte als erster Luca Adler im Norderstedter Tor (54.), dann verfehlte ein Kopfball von Tim Spieckermann nur knapp das Tor (62.). Im dritten Versuch fiel dann der Ausgleich: Islam Matene war mit einem platzierten Flachschuss erfolgreich (64.), ehe Kiel nur vier Minuten später das Spiel umstritten drehte.

Bis zu diesem Zeitpunkt hatte unsere Mannschaft Kiel gut im Griff, brachte sich aber durch zwei unnötige Gegentore selbst ins Hintertreffen. Mit der Führung im Rücken spielte Kiel das nun sehr souverän runter, außer einer weiteren Möglichkeit für den sehr auffälligen Enis Ibrahimi, der erneut an Torhüter Dogan scheiterte (72.), ließ Kiel nichts zu, so sehr sich unsere Jungs auch bemühten. Bis in der vierten Minute der Nachspielzeit plötzlich ein Pfiff ertönte: Elfmeter für Norderstedt. Fragende Gesichter von Kiel bis Norderstedt, so richtig wusste keiner warum. Auch der von wütenden Kielern bestürmte Assistent hatte die Szene nicht richtig gesehen, bekam aber sofort Unterstützung von seinem Schiedsrichter-Kollegen: In der Mitte soll ein Verteidiger einen Norderstedter Spieler gestoßen haben.

Der eingewechselte Anes Hodzic-Mehic griff sich die Kugel - und scheiterte an Torhüter Dogan (90.+3). Die Prohn-Elf gab jedoch nicht auf, kam erneut durch Ibrahimi zur einer weiteren großen Möglichkeit - vorbei (90.+5). Wir wollten nun den Ausgleich erzwingen, wurden aber ausgekontert - Luka Tunjic machte mit dem Schlußpfiff den 3:1-Sieg für Kiel perfekt (90.+9).

Trotz der Niederlage "sind wir in Summe zufrieden mit der Leistung. Sowohl gegen Kiel als auch in Havelse haben wir im ersten Durchgang zu viele Chancen liegen lassen und die Möglichkeit versäumt, das Spiel frühzeitig auf unsere Seite zu ziehen", sah Pantoulas das größte Manko seiner Elf: "Wir erarbeiten uns zwar veele Chancen, haben aber momentan noch nicht die nötige Ruhe und Übersicht, die Dinger im Tor unterzubringen."

Mit zwei Siegen und zwei Niederlagen befinden wir uns nun im Mittelfeld der Tabelle. Am kommenden Sonntag geht es zum bislang sieglosen Aufsteiger vom VfL Lohbrügge.