Leidenschaftliches 1:1 gegen Flensburg

Turbulente Schlussphase im EPS

Auch im zweiten Spiel unter Neu-Trainer Jonny Richter bleiben wir ungeschlagen, können uns zwar mit dem 1:1 gegen den SC Weiche Flensburg 08 nicht unten absetzen, aber zumindest die Konkurrenz auf Distanz halten.

Gegenüber dem Spiel in Jeddeloh gab es zwei Änderungen in der Startelf: Arne Exner begann für den verletzten Lars Huxsohl, Youngster Nathan Winkler spielte für Philipp Koch.

Manuel Brendel sorgte mit einem schönen Schlenzer aus 17 Metern nach Vorarbeit des sehr auffälligen Florian Meier für die frühe Führung (9.), Nick Selutin scheiterte kurz darauf am glänzend reagierenden Jesper Heim im Tor der Gäste (12.).

In der Folge entwickelte sich ein intensives und interessantes Spiel, was sich vorrangig zwischen den Strafräumen abspielte, Torchancen hatten Seltenheitswert. Nach einer knappen halben Stunde fiel dem früheren Norderstedter Pelle Hoppe der Ball vor die Füße, er verfehlte das Tor aus etwa 13 Metern nur knapp (29.). Auf der anderen Seite konnten Florian Meier (33.) und Manuel Brendel (44.) den Ball nicht im Tor unterbringen.

Nach Wiederanpfiff waren die Gäste deutlich wacher – und nutzten ein Missverständnis zwischen Moritz Frahm und Arne Exner zum Ausgleich durch Pelle Hoppe (47.). „Am Samstag hatten wir das Glück nach Wiederanpfiff, heute sind wir direkt nach Wiederanpfiff bestraft worden und trotzdem ist meine Mannschaft nicht ansatzweise auseinander gegangen oder unruhig geworden, sondern sehr selbstbewusst damit umgegangen“, lobte Trainer Jean-Pierre Richter die zurückgewonnene mentale Stabilität seiner Elf.

Zwar brauchte man nach Beginn des zweiten Durchgangs rund zehn Minuten, doch dann hatte sich unsere Mannschaft wieder gesammelt und konnte sich leichte Vorteile erarbeiten. Nils Brüning (62.) und Kevin Prinz von Anhalt (71.) hatten erste gute Chancen, die größte hatte Abwehr-Chef Moritz Frahm auf dem Kopf – Flensburg-Torhüter Heim reagierte jedoch glänzend (77.).

Man hatte das Gefühl, die Eintracht wollte den Sieg mehr – und doch taucht Weiche kurz vor dem Ende noch einmal brandgefährlich vor dem Norderstedter Tor auf, Exner blieb gegen den tückischen Aufsetzer von Marcel Cornils im Nachfassen Sieger (85.).

Als die Nachspielzeit anbrach, hatten sich die Zuschauer bereits auf ein Unentschieden eingestellt. So kam es auch, doch beide Mannschaften hatten noch den Sieg auf dem Fuß. Zunächst rettete Arne Exner gleich zwei Mal großartig gegen Marcel Cornils (90.+1). „Da möchte man sich am liebsten einbuddeln, wenn der reingeht“, so Richter, der sich nur wenige Augenblicke später schon „gefühlt auf den Zaun springen sah.“

Denn mit dem letzten Angriff des Spiels kombinierte sich unsere Elf sehenswert über die linke Seite nach vorne. Manuel Brendel scheiterte aus aussichtsreicher Position noch an Heim, den Nachschuss setzte Kevin Prinz von Anhalt in den Norderstedter Nachthimmel (90.+4). Es war die letzte Szene des Spiels, direkt danach pfiff Schiedsrichter Marco Scharf ab.

„Es war sehr zerfahren teilweise, es gab wenig Fußball-Elemente von unserer Seite“, fasste Richter insbesondere die erste Hälfte zusammen. Aber: „Als Team haben wir die Bereitschaft gehabt, hier unbedingt gewinnen zu wollen. Wir waren leidenschaftlich und das mussten wir auch sein. Ich bin zufrieden mit der Art und Weise, wie wir gegen eine sehr fordernde Mannschaft dagegengehalten haben. Das ist der Weg, den wir momentan einschlagen müssen, um dann nach und nach unsere Qualitäten im fußballerischen einzubringen.“

Während im Profi-Bereich die Länderspielpause ansteht, empfängt unsere Mannschaft am Sonntag um 14.00 Uhr den Eimsbütteler TV an der Ochsenzoller Straße, wo sie Revanche für die 0:5-Niederlage im Hinspiel nehmen will.