Mit letzter Aktion: Akhber rettet Punkt!

Mit letzter Aktion: Akhber rettet Punkt!

Regionalliga 05.11.2023

Die Schlussphase entschädigte für eine weitestgehend ereignislose zweite Hälfte unseres Heimspiels gegen den TSV Havelse am Sonntagnachmittag. Die sah zwei Mannschaften, die sich auf dem Platz absolut ebenbürtig waren – allerdings hatten die Gäste die deutlich besseren Torchancen. Nils Brüning prüfte mit einem strammen Schuss nach feiner Einzelaktion von Nick Selutin TSV-Torhüter Tom Opitz (46.), Ersin Zehir köpfte eine Nick Gutmann-Flanke knapp drüber (54.) – ansonsten kamen wir im zweiten Durchgang nicht wirklich zum Abschluss.

Wir haben in den ersten 45 Minuten viel von dem gesehen, was wir wollten, das war schön“, sagte Trainer Max Krause nach der Partie. „In der zweiten Halbzeit kam genau das, was wir wussten, was Havelse sehr gut kann. Welche Präsenz, Physis und mentale Stärke dahinter steckt. Das hat uns vor Probleme gestellt, da waren wir nicht so flexibel, nicht mehr so variabel, nicht mehr so agil. Dadurch kamen wir nicht mehr in die Umschaltmomente.

Die Gäste schnupperten gleich mehrfach am Führungstreffer. Torben Engelking zielte Millimeter am Tor vorbei (55.), Arne Exner hatte gegen Julius Langfeld aufgepasst und war frühzeitig aus seinem Tor geeilt, dann klärte Lars Kuchenbecker für den bereits geschlagenen Exner gegen Engelking auf der Torlinie (77.).

Lars Kuchenbecker? Ja, genau. Dass der Kapitän unserer U23 heute sein Regionalliga-Debüt geben durfte, war zumindest für das Trainerteam nicht überraschend – Kuchenbecker besticht Saison für Saison mit guten Leistungen und sollte heute die Belohnung für seine Leistungen einfahren und seine ersten Regionalliga-Minuten sammeln. „Wir hatten sowieso geplant, ihn heute zu belohnen. Ehrlicherweise war aber nicht geplant, dass es so früh ist.“

Denn bereits nach 17 Minuten kam er aufs Feld. Dane Kummerfeld hatte sich im Duell mit Julian Rufidies früh verletzt und musste mit dick geschwollenem Knie vom Platz. „Dane ist ein harter Hund. Als er das Kühlpack vom Knie genommen hat war da ein Flatschen in den unterschiedlichsten Farben. Das wird sicher über Nacht nicht besser, da müssen wir mal warten, was die Untersuchungen so sagen. Wir hoffen aber, dass es nur der Schlag aufs Knie und der fette blaue Fleck war und strukturell nichts kaputt ist“, hatte der Trainer vorsichtige Hoffnung, dass sein Linksverteidiger nicht lange ausfallen wird.

Für die Zuschauer etwas überraschend kam Innenverteidiger Kuchenbecker statt des gelernten Linksverteidigers Florian Meier auf den Platz. Die Begründung lieferte Trainer Max Krause im Anschluss. „Flo trainiert bei uns, er trainiert bei der U19. Er hat gestern 90 Minuten ein aufreibendes Spiel für die U19 gespielt, das ist schon etwas viel. Es ist auch unsere Verantwortung, auf die jungen Jungs aufzupassen und sie nicht zu verheizen. Da muss man dann gucken, ob das Sinn macht oder wir nach zwanzig Minuten wieder wechseln müssen, weil er kaputt ist. Flo wird aber sicher wieder andere Spiele kriegen, die für ihn fallen.“

So kam Kuchenbecker auf den Platz („Ich war natürlich erstmal nervös, habe mich aber sehr drauf gefreut, loszulegen.“) und lieferte mit der Ausnahme eines Fehlpasses, den der erneut starke Moritz Frahm gegen Julius Langfeld sehr gut ausbügelte (34.), eine blitzsaubere Partie, die Lust auf mehr macht. „Am Anfang war ich natürlich nervös, ich habe im Herrenbereich ja noch nie höher gespielt als Landesliga. Das Team hat mich aber super unterstützt und je länger ich gespielt habe, desto besser habe ich mich gefühlt. Körperlich – gerade auch mit dem Rasenplatz – war das natürlich deutlich anstrengender als Landesliga, man läuft viel mehr. Aber wir sind auch durch das Training in unserer Zweiten körperlich sehr gut vorbereitet, haben viel Ausdauer.“

Doch zurück zur zweiten Halbzeit, wo beide Mannschaften in den letzten Minuten noch einmal das Gaspedal durchdrückten. Niklas Tasky scheiterte aus zwölf Metern an Arne Exner (77.), dann brachte der eingewechselte Noah Awuku einen Ball flach scharf in den Strafraum an der Havelser Innenverteidigung vorbei, am langen Pfosten verpasste Ayoub Akhber knapp (84.). 120 Sekunden später verfehlte Ersin Zehir mit einem Freistoß nur knapp das Gästetor.

Und während sich auf der Tribüne schon alle mit dem torlosen Unentschieden abgefunden hatten, stachen Havelses Joker: Deniz Cicek schlug einen Eckball in die Mitte, wo der drei Minuten zuvor eingewechselte Luca Mittelstädt zum 0:1 einköpfte (89.). „Wat ne Scheiße“, dachte Trainer Max Krause zu diesem Zeitpunkt.

Doch noch blieben uns vier Minuten Nachspielzeit für den Lucky Punch – und er kam. Der für den von Krämpfen geplagten Noah Musse gerade eingewechselte Incheol Choi schlug einen Freistoß aus gut 30 Metern halbrechter Position in die Mitte, wo der aufgerückte Torhüter Arne Exner hochstieg und per Kopf querlegte. Der Ball landete vor den Füßen Akhbers, der ihn einfach nur noch irgendwie aufs Tor kriegen wollte – sein Schuss wurde noch abgefälscht und somit für Torhüter Opitz unhaltbar – das 1:1. „Ich sehe den Ball vor mir, sehe das Tor vor mir und ich dachte mir ‚komm, schieß einfach rein‘“, hatte Akhber nach der Partie gut lachen. „Eigentlich war ich der Block-Spieler für Kevin von Anhalt. Aber Inchi hat so schnell den Ball geschlagen, dass da noch gar keiner wirklich mit gerechnet hat. Es ist ein sehr schönes Gefühl“, grinste er nach dem zweiten Tor im zweiten Spiel hintereinander. „Ich bin sehr zufrieden wie es momentan ist und hoffe, dass es so weiterläuft.“

Der glückliche, auf Grund des Spielverhältnisses allerdings auch verdiente Schlusspunkt. Das Spiel wurde danach nicht wieder angepfiffen. „Am Ende ist es für uns ein toller emotionaler Moment. Dass man nach so einem Spiel mit dem späten Gegentreffer nochmal das Tor trifft, freut mich sehr.“

Damit verbleiben wir zunächst auf dem siebten Tabellenplatz. Am kommenden Samstag geht es dann zum SV Meppen (5.). Anstoß in der Hänsch-Arena ist um 15.00 Uhr.

 

Fotos: Alexander Koltermann

FC Eintracht Norderstedt

1 : 1

TSV Havelse

Sonntag, 5. November 2023 · 14:00 Uhr

Regionalliga Nord · 15. Spieltag

Schiedsrichter: Jannek Hansen Assistenten: Steffen Brandt, Jan Mika Kröhnert Zuschauer: 345

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