Eintracht siegt nach 0:2-Rückstand

Eintracht siegt nach 0:2-Rückstand

Regionalliga 08.10.2023

Beste Sonntagsunterhaltung mit drei Punkten

Zwei Abwehrreihen, die einiges zuließen. Zwei Offensivreihen, die für einigen Wirbel sorgten: Den 875 Zuschauern wurde am Sonntagnachmittag im Edmund-Plambeck-Stadion im "abenteuerlichen Spiel" wie neu-Trainer Max Krause es formulierte gegen die U23 des FC St. Pauli beste Unterhaltung geboten.

Dabei sah es zunächst so aus, als würde sich die Woche so fortsetzen, wie sie am vergangenen Sonntag angefangen hatte: Max Marie (28.) und Julian Ulbricht (36.) hatten St. Pauli bereits im ersten Durchgang mit 2:0 in Führung gebracht. Das entsprach allerdings nicht unbedingt dem Spielverlauf dieser über weite Strecken ausgeglichenen Partie. "Wir haben schon im ersten Durchgang viel von dem Rahmen gemacht, den wir vorgegeben haben, hatten aber Probleme in den Druck zu kommen. Nach dem 0:2 ist mir definitiv das Herz in die Hose gerutscht, aber es nicht gefallen, ich hab es wieder gehoben und dank der ganzen Gemeinschaft wieder an die richtige Stelle gedrückt."

Der erstmal nach seiner Verletzungspause wieder in der Startelf aufgebotene Nils Brüning (18./19.) verpasste mit seinen Schüssen knapp das Tor, Kevin Prinz von Anhalt kam erst nicht ganz an eine Flanke heran (21.) und zwang dann St. Pauli-Torhüter Sönke Ahlers zu einer Glanzparade (27.).

War man schon vorher gut in der Partie, legte man nach dem 0:2 den nächsten Gang ein. Direkt im Anschluß an das Tor wurde ein Schuß von Kapitän Ersin Zehir noch abgeblockt, den Abpraller nahm Dane Kummerfeld direkt. Ahlers hatte mit dem Ball einige Probleme, Nick Gutmann konnte daraus jedoch kein Kapital schlagen (37.). Zwei Minuten später verfehlte Zehir das Tor aus zwanzig Metern (39.).

Eintracht drückte weiter: Marc Bölter verlagerte das Spiel klug auf die linke Seite, wo Kummerfeld aus dem Lauf in die Mitte flankte - der Prinz stieg hoch, erwischte den Ball aber nur mit den Haarspitzen. Schade: Hinter ihm hatte Ersin Zehir einschußbereit gelauert (42.).

Kurz vor der Pause belohnte man sich für seine Bemühungen: Zehir fand die Lücke für Nick Gutmann, der sich im Laufduell gegen Marc Dühring durchsetzte und den Ball unter Torhüter Ahlers hindurch zum 1:2 einschoß (44.). Und beinahe wäre noch vor der Pause der Ausgleich gefallen: Moritz Frahm köpfte eine Behounek-Flanke Richtung langer Pfosten, wo Gutmann heran rauschte, den Ball, der Millimeter am Pfosten vorbeiging, jedoch nicht mehr erwischte (45.+1). Auch Kevin von Anhalt scheiterte mit seinem Kopfball an Ahlers, Gutmann kam nicht mehr an den Ball (45.+2).

So ging es mit einem Rückstand in die Pause, wobei auf Grund des Chancenplus' ein Unentschieden absolut verdient gewesen wäre. "Wir haben in der Pause in einem guten Austausch das hinbekommen, was in der zweiten Halbzeit dann für den Turnaround gesorgt hat", berichtet Krause aus der Kabine. "Das Anschlußtor kurz vor der Pause war natürlich sehr wichtig. Dass dann eine gewisse Dynamik in die Gruppe kommt, ist klar."

Zwar kam St. Pauli schwungvoll aus der Pause und hatte nur wenige Sekunden nach Wiederanpfiff durch Tom Kankowski das 3:1 auf dem Fuß - Kevin Kling und Arne Exner klärten mit vereinten Kräften (46.).

Doch danach drückte weiterhin Eintracht aufs Gaspedal: Nils Brüning wurde nach schöner Einzelaktion erst im letzten Moment vom Ball getrennt (49.), Dane Kummerfeld prügelte die Kugel aus 25 Metern über den Querbalken (52.). Der Ausgleich lag in er Luft. Und er fiel: Der starke Kummerfeld flankte in die Mitte, wo Kevin von Anhalt per Kopfball auf Nils Brüning ablegte. Scheller bekam den Fuß in dessen Schuß, der Ball landete bei Ersin Zehir hochstieg, er Maß nahm und aus 15 Metern zum Ausgleich traf (53.).

Nach einer knappen Stunde musste Jonas Behounek vom Feld, der eingewechselte Noah Awuku ging in die Spitze, Kevin von Anhalt ruschte zurück ins zentrale Mittelfeld. "Wir hätten Jonas ungerne runter nehmen wollen, aber er hat was im hinteren Oberschenkel gespürt. Wir wollten kein Risiko eingehen und haben ihn vorsichtshalber rausgenommen. Da er rechtzeitig Bescheid gesagt hat, sind wir guter Hoffnung, dass es nichts wilderes ist", sagte Max Krause nach der Partie, wusste aber auch noch nichts Näheres.

Ein mögliches 3:2 wurde zunächst nicht gegeben: Kevin von Anhalt hatte sich im Duell mit Emil Staugaard wohl zu körperbetont eingesetzt (66.). Staugaard, der im zweiten Durchgang plötzlich mit der Rückennummer 7 auflief, da sein eigentliches Trikot mit der Nummer 31 blutverschmiert war, musste ausgewechselt werden.

Die Jungs spürten, dass hier heute drei Punkte möglich sind. Brüning schickte Gutmann auf die Reise, der sich stark gegen Dühring durchsetzte, dann aber an Ahlers scheiterte (71.).

Man spürte, dass unsere Jungs diesen Sieg unbedingt wollten. Bölter hatte den Blick für den freien Gutmann, der von der rechten Seite in die Mitte flankte. Am langen Pfosten tauchte Kevin Prinz von Anhalt und köpfte aus kurzer Distanz vollkommen eingelassen ein - das 3:2, welches standesgemäß mit einem Flic-Flac zelebriert wurde (75.).

Um ein Haar hätte Gutmann sogar auf 4:2 stellen können, die Flanke von Dane Kummerfeld erreichte ihn aber so kurz vor dem Pfosten, dass Ahlers die Lücke dicht machen und zur Ecke klären konnte (76.). St. Pauli hatte durch Julian Ulbricht den Ausgleich auf dem Fuß, der Ball strich knapp über die Latte - ein Raunen ging durchs Publikum (87.).

Für den negativen Schlußpunkt sorgte Mika Clausen, der nach einem Ballverlust im Mittelfeld gegen Ersin Zehir nachtrat und in einer ansonsten fairen Partie die Rote Karte sah (89.).

"Ich freue mich über das Ergebnis, kann es aber natürlich auch gesund einordnen", blieb Krause in seiner Beurteilung sachlich-nüchtern. Denn: "Ich weiß auch, dass das Spiel in anderen Endergebnissen hätte enden können. Es ist aber superschön, nach dem Spiel in die Kabine zu kommen und diese Gesichter zu sehen. Denn die habe ich ehrlicherweise in dieser Woche auch schon anders gesehen."

Schöne Schlußnote: Die lange verletzten Andre Wallenborn (85., für Dane Kummerfeld) und Incheol Choi (90., für Noah Musse) feierten ihr Saison-Debüt - Welcome back, Jungs! Dafür musste Saibo Ibrahimo nach dem Abschlusstraining doch den Daumen senken und fehlte im Spieltagskader. Hoffen wir mal, dass er am kommenden Wochenende wieder dabei sein kann. Dann geht es zum TuS Blau-Weiß Lohne. Gespielt wird am Samstag um 13.00 Uhr.

FC Eintracht Norderstedt

3 : 2

FC St. Pauli 2

Sonntag, 8. Oktober 2023 · 14:00 Uhr

Regionalliga Nord · 11. Spieltag

Schiedsrichter: Giulio Horney Assistenten: Cedric Philipp, Jan-Lukas Meyer Zuschauer: 875

Cookie-Hinweis

Diese Website verwendet Cookies gemäß unserer Datenschutzerklärung, um Ihr Nutzererlebnis zu verbessern. Weitere Details zur Nutzung und Deaktivierung von Cookies erfahren Sie hier.

Einverstanden

Cookie-Informationen

Diese Internetseite verwendet Cookies, um die Nutzererfahrung zu verbessern und den Benutzern bestimmte Dienste und Funktionen bereitzustellen. Es werden keine der so gesammelten Daten genutzt, um Sie zu identifizieren oder zu kontaktieren.

Cookies sind kleine Dateien, die lokal auf Ihrem Computer gespeichert werden. Diese Dateien können keinen Schaden an Ihrem Computer anrichten.

Besuchen Sie die Internetseite des Bundesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit, um mehr über Cookies und lokalen Speicher zu erfahren.

Wenn Sie keine Cookies durch diese Website speichern lassen möchten, können Sie dies direkt in Ihrem Browser einstellen. Wie dies für Ihren Brwoser funktioniert, erfahren Sie bei Klick auf den jeweiligen, nachfolgenden Button.