Willkommen im Abstiegskampf

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Regionalliga 23.04.2023

Eintracht verliert Kartenfestival

Verrücktes Bild auf der Pressekonferenz nach der Partie: Zwei Trainer, deren Mannschaften beide mit 43 Punkten im Mittelfeld der Tabelle stehen. Der eine weigerte sich auch auf Nachfrage, seine Mannschaft als gerettet zu sehen - auch wenn sein Blick verriet, dass er fest davon ausgeht. Der andere sah seine Mannschaft im Abstiegskampf angekommen.

Der eine: Uwe Möhrle, Trainer des TuS Blau-Weiß Lohne, der mit dem 2:1 seiner Mannschaft den vierten Sieg in Folge feierte. Der andere: Eintracht-Trainer Olufemi Smith, der seit Ende Februar auf einen Punktedreier wartet.

Nach zehn ausgeglichenen Minuten kamen die Gastgeber besser ins Spiel und gingen "nach einem Einwurf, den wir nicht gut verteidigen" durch Top-Torjäger Thorsten Tönnies, der sich in der Mitte kraftvoll gegen Fabian Grau durchsetzte, in Führung (19.). Einen Augenblick brauchten wir, um das zu verdauen, kamen dann wieder besser ins Spiel - und bekamen kurz vor der Pause den nächsten Schlag ins Kontor. Pelle Hoppes "kastrastrophaler Rückpass in eigenem Ballbesitz 25 Meter vorm eigenen Tor" auf Fabian Grau mißlang völlig, Grau bekam den Ball nicht unter Kontrolle und foulte den nachsetzenden Jakob Bürkle. Gianluca Przondziono verlud Lars Huxsohl und erhöhte per Foulelfmeter auf 2:0 für Lohne (43.). "Lohne war speziell in der ersten Halbzeit einen Tick konsequenter, konzentrierter, präsenter in den entscheidenden Situationen", so Olufemi Smith. Und wenn es nicht läuft, dann läuft es überhaupt nicht: Rico Bork scheiterte nach 32 Minuten mit einem - an ihm selbst verschuldeten - Foulelfmeter an Torhüter Bollmann. "Symptomatisch, das passt dann auch ins Bild."

Also irgendwie alles wie immer im ersten Durchgang. In der zweiten Hälfte "gelang es uns, was die Präsenz, die Konzentration und den Fokus angeht, eine Schippe drauf zu legen." Es begann mit einer stürmisch angreifenden Eintracht - und einem Platzverweis. Malte Beermann sprang bei einem Klärungsversuch in Kung Fu-Manier in Pelle Hoppe rein - klare Sache, rote Karte (53.). Den folgenden Freistoß von Cemal Sezer lenkte Torhüter Christoph Bollmann über die Latte (54.).

180 Sekunden später konnten wir mit dem  schönsten Angriff des Spiels die kurzzeitige Unordnung in der Lohner Defensive ausnutzen: Ein langer Seitenwechsel von Manuel Brendel auf Nils Brüning, der den Ball auf der linken Seite in die Füße bekam, Richtung Mitte zog und dann mit der Hacke auf Pelle Hoppe ablegte. Der hatte freie Bahn und verkürzte mit seinem achten Saisontor auf 1:2 (57.).

In der Folge spielten wir weiter ordentlich nach vorne, hatten "in Überzahl natürlich das Gefühl, dass wir am Drücker waren und natürlich mehr Ballbesitz hatten und auch Chancen kreiert haben, aber eben nicht in der Fülle, wie man es sich dann wünscht, da Lohne dann auch sehr aufopferungsvoll verteidigt hat." Die ganz großen Torchancen blieben allerdings aus. Lohne war in Unterzahl darauf bedacht, hinten sicher zu stehen und kam vorne auch nur noch selten zur Geltung, Torchancen blieben daher in einer intensiven und bisweilen hitzigen Partie Mangelware.

Dafür ging das Kartenfestival - es gab insgesamt acht Verwarnungen - in die nächste Runde. Nach einem Ballverlust von Marc Bölter ging der eingewechselte Jannik Zahmel ins Sprintduell mit Hamajak Bojadgian und Fabian Grau und ging zu Boden - Schiedsrichter Roppelt, der heute mit seinem Team absolute Schwerstarbeit verrichten musste, zögerte kurz und gab Bojadgian dann rot (81.). Warum? Gute Frage. Ein Foul war im Laufduell mit Zahmel nicht wirklich zu erkennen - und selbst wenn: Fabian Grau war noch einen Schritt vor beiden Spielern, so dass es keinesfalls eine Notbremse gewesen sein kann. Den folgenden Freistoß setzte Düker am Torwinkel vorbei (83.).

Eine knifflige Situation gab es kurz vor Schluß noch, als Juri Marxen im Strafraum gegen Sandro Heskamp zu Fall kam - der Schiedsrichter ließ weiter laufen, Jan Lüneburg setzte zum Seitfallzieher an, Torhüter Bollmann blieb Sieger, so dass Lohne nach fünf Minuten Nachspielzeit über einen Heimsieg jubeln konnte.

"Wir haben ein intensives Regionalliga-Spiel gesehen mit allem, was ein Fußballspiel so zu bieten hat, mit Platzverweisen, Toren und kniffligen Entscheidungen. Am Ende des Tages müssen wir aber festhalten, dass Lohne über 90 Minuten gesehen der verdiente Sieger war", resümierte der einmal mehr enttäuschte Smith auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. Worte, die wir aus den letzten Wochen nur zu gut kennen. "Wir sind in keiner guten Phase, haben in den letzten Wochen definitiv zu wenig Punkte geholt und uns vielleicht doch schon zu sicher gewähnt, das ist jetzt nicht mehr der Fall. Wir sind dort angekommen, wo wir nicht hin wollten, nämlich im Kampf um den Klassenerhalt. Wir sind zwar noch auf Platz 7, haben 43 Punkte und müssen uns nun noch strecken und den Hebel in den nächsten Wochen umlegen." Denn mittlerweile sind es nur noch sechs Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz - und wir spielen noch gegen Teutonia, Flensburg und Lübeck...

BW Lohne

2 : 1

FC Eintracht Norderstedt

Sonntag, 23. April 2023 · 13:00 Uhr

Regionalliga Nord · 33. Spieltag

Schiedsrichter: Alexander Roppelt Assistenten: Luca Sambill, Sven Erik Asmussen Zuschauer: 909

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